Luftschlange: Intension erschließt sich nicht

Saskia, Projekt selbstbewusst trans

Der Entwurf „Für Capri und Roxi“ wird dem Anspruch eines Denk-Orts für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt nicht gerecht, da er ausschließlich ein Mahnmal für das Tanzverbot in schwulen Szenelokalen in den 1960ern ist. Der Entwurf erinnert somit allein den Repressionen gegenüber der Gruppe der schwulen Männer und blendet die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt der queeren Community gleichermaßen gänzlich aus. Die von den Künstlerinnen formulierten Argumente der „Leichtigkeit“, der Färbung“ oder der „Unverbrauchtheit“ des Entwurfs als Symbol für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt sind rein subjektive Lesarten, die sich Besucherinnen des Denk-Orts nicht oder nur in den seltensten Fällen erschließen. Hier wird also vielmehr sexuelle und geschlechtliche Vielfalt unsichtbar gemacht und damit verfehlt „Für Capri und Roxi“ leider das Wettbewerbsthema.
Der Hintergrund des Pavillons wird bereits durch das im Farbkreis enthaltene Farbspektrum deutlich und sorgt damit für eindeutige und unmissverständliche Sichtbarkeit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Während „Für Capri und Roxi“ in seiner reminiszierenden Verspieltheit die politische Gegenwart ausblendet beinhaltet der „Pavilion der Stimmen“ durch die Audioinstallation die Möglichkeit aktuellen bzw. zukünftigen Statements aus der queeren Community einen öffentlichen Raum zu geben. Da der Pavillon durch seine Struktur zudem als Austragungsort für politische, feierliche und weitere Anlässe der queeren Community gut geeignet ist und zudem Raum zum Hinterlassen von bspw. Blumen bietet, erfüllt er zudem die Funktion eines Denk-Orts für die gesamte LSBTI
AQ+ Community.

Saskia, Projekt selbstbewusst trans