In Hamburg soll die Pride Skulptur von Sebastian Behmann und Ólafur Elíasson „Pavillon der Stimmen“ an der Binnenalster realisiert werden. Die Queer Community hatte sich am 1.8.2024 für diesen Entwurf ausgesprochen, und zwar alle. Die Siegerin im künstlerischen Wettbewerb „Für Capri und Roxi“ (Luftschlange) wurde als weniger bzw. nicht geeignet angesehen. – Hier einige der Argumente:
Soweit ich weiß, war die Intention und auch Anforderung an den Denkort, dass er für alle queeren Menschen stehen und eben auch Denkanstöße liefern soll. Und da fällt den lokalen Künstler:innen nicht mehr ein als eine changierende Luftschlange und ein Konzept dahinter, dass alle queeren Menschen außer schwulen CIS Männern ausschließt? Und stattdessen Vorurteile von Schwulen als fröhliches Partyvolk bedient? Deren Farben so gar nichts mit der queeren Community zu tun haben? Allein damit wurde schon die Anforderung nicht erfüllt, und es ist mir unerklärlich, wie der Entwurf überhaupt auf dem 1. Platz gelandet ist? Bei jeder Episode von Rupauls Drag Race wäre man damit „in the bottom“, um mal eine popkulturelle Referenz zu bemühen. Wenn man einmal über eines der CSD-Straßenfeste der letzten Jahre spaziert ist, erkennt man, dass queeres Leben so viel mehr ist und schwule Männer nur ein Teil davon. Ob der 2. Platz nun der tollste und innovativste Entwurf des Jahres sei, darüber kann man geteilter Ansicht sein, aber es ist ein Werk, das ohne viel Erklärung auskommt und wirkt und komplett inklusiv ist. Daher ist für mich die Entscheidung der Behörde richtig und nachvollziehbar. Nicht nachvollziehbar ist für mich die Penetranz der Künstler:innen, gegen den Widerstand der Community und gegen ausgeschriebene Anforderung, nun Ihren Entwurf durchboxen zu wollen, und das gegen die Community, ohne die es gar keinen Entwurf gäbe.
Christian Mädler, Hamburg
Den von Kulturbehörde und Community letztlich gemeinschaftlich (!) ausgewählten (zweitplatzierten) Entwurf „Pavillon der Stimmen“ halte ich für außerordentlich gelungen, ist er doch auf der Höhe der Zeit, nimmt alle mit, ist schön bunt – und vor allem in die Zukunft gerichtet.
Klaus Braeuer, Hamburg
Meine erste Assoziation beim Betrachten des Entwurfs „Für Capri und Roxi“ war die Erinnerung an Folterinstrumente die von französischen Kolonialisten im Krieg in Algerien gegen die Bevölkerung benutzt wurden. Ich habe diese Windungen der „Luftschlange“ als Foltermethode deutlich vor Augen. Ich erkenne sie aus unserem Geschichtsunterricht als Schüler im Irak.
Die geschlechtliche und sexuelle Vielfalt von queeren PoCs, Geflüchteten und Menschen mit Migrationsgeschichte wird im Entwurf leider nicht repräsentiert. Daher finde ich den „Pavillon der Stimmen“ besser geeignet.
Die geschlechtliche und sexuelle Vielfalt von queeren PoCs, Geflüchteten und Menschen mit Migrationsgeschichte wird im Entwurf leider nicht repräsentiert. Daher finde ich den „Pavillon der Stimmen“ besser geeignet.
Han Kahrizi, Alwan (Organisation, die sich um Rechte von Menschen aus der MENA Region in Hamburg kümmert)
Die Idee eines Denkmals/Denk-Orts für sexuelle Vielfallt wurde angestoßen von der Initiative „Denk-mal sexuelle Vielfalt“. Es wurde zusammen mit der Kulturbehörde mutig und beispiellos von Beginn an partizipativ mit der LGBTIQ* Community entwickelt. Wir freuen uns, dass dieser Prozess bis zum Ende durchgehalten wurde und das einstimmige und damit eindeutige Votum berücksichtig wird.
Marc Grenz, Hein & Fiete
Ich halte den 2. Preis der Jury für den besseren Entwurf, weil er einerseits ein sehr ansprechender, farbenfroher Entwurf ist und in Anlehnung an die Regenbogenflagge die Vielfalt der Community weitaus besser repräsentiert als der 1. Preis der Jury in der begrenzten Farbauswahl. Daneben ist zwar die Erinnerung an das Tanzverbot ein wichtiger Aspekt schwuler Unterdrückung, aber eben auch nur EIN Aspekt der gesamten Bandbreite homosexueller Leidensgeschichte.
Frank Priebe, Hamburg
Der Entwurf von Franziska Opel und Hannah Rath „Für Capri und Roxi“ verweist auf das Hamburger Tanzverbot schwuler Männer in den Freundschaftslokalen der 60er Jahre. Eine übergroße liegende Luftschlange soll „als Zukunftssymbol für Party, gute Laune und Freiheit für alle“ (NDRkultur) fungieren. Die beim Vorbeigehen changierenden Farben in Blau und Lila sollen auf einen möglichen fließenden Übergang „wie bei den Geschlechtern oder der geschlechtlichen Identitätsfindung“ (Franziska Opel) verweisen.
Was bedeutet das also für die Anforderungen an einen Denk-Ort für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt? Der die Aufgabenstellung des Ausschreibungstextes ist da sehr deutlich, mit dem Entwurf soll „ein Raum geschaffen werden, der für Akzeptanz und Wertschätzung der Vielfalt der LSBTIQ* Community steht. “Eine Skulptur, die thematisch das Tanzverbot für schwule Männer aufgreift, grenzt lesbische Frauen, bisexuelle, transgender*, inter*und queere Menschen aus und macht sie damit unsichtbar! Und was ist mit „Menschen die außerhalb der Geschlechterdichotomie und jenseits einer Endo- und Cis- Normativität“ positionieren und die dadurch genauso marginalisiert werden? Ebenso soll selbstbewusst deutlich werden, „dass Hamburg auch in Zukunft für Respekt und Anerkennung von Vielfalt steht“. Wie soll das gehen, wenn es um das Gedenken an das Tanzverbot für schwule Männer geht? Auch gilt es, bei „der Konzeptentwicklung…die durch die Hamburger LSBTIQ*-Communitys abgestimmte Aufgabenstellung zum zukünftigen Denk-Ort zu berücksichtigen.“ Und das ist nicht geschehen! Die Sachverständigengruppe aus der queeren Community hat bei der Sichtung der eingereichten Entwürfe nach sachkundiger Einschätzung auf die Nichterfüllung der Kriterien bei dem Entwurf von „Für Capri und Roxi“ hingewiesen. Vom Wettbewerbsmanagement sollten diese wichtigen Gründe an das Sach- und Fachpreisgericht weitergegeben werden.
Was ist passiert? Das Sach- und Fachpreisgericht hat sich unter Missachtung der inhaltlichen Aufgabenstellung und der Aufgabenstellung der beteiligten Communities für eine Luftschlange entschieden! Eine Luftschlange, die als Zukunftssymbol für Party, gute Laune und Freiheit für alle ausdrücken soll. Eine Freiheit der queeren Minderheit, die bei aller Verfolgung, Gewalt, Diskriminierung und Ausgrenzung seit Stonewall in 1969 jahrzehntelang hart erkämpft wurde, wird mit Party und gute Laune konnotiert? Frei nach dem Hamburger Justizsenator der 2005 anlässlich des CSD (Christopher Street Day) als „ein gesellschaftliches Ereignis wie das Alstervergnügen“ (Rosenkranz/Lorenz) tituliert hat? Im Ernst? Wo ist die Konnotation zu erkämpften Menschenrechten und erstrittener Gleichstellung? Eine Party-Schlange die unter Nicht-Berücksichtigung von geschlechtsbezogener Hasskriminalität, tief verankerten nationalen wie internationalen Homo- und Trans-negativität der heutigen Tage und des konservativen gesellschaftlichen Roll-backs für einen denk-Ort für sexuelle und gesellschaftliche Vielfalt stehen soll? Ist dies das Bild, das queere Menschen immer noch zugeschrieben bekommen, als bunt, schrill und extrovertiert, als Partyvolk in Feierlaune? Und will Hamburg als weltoffene Stadt, als das Tor zur Welt und als Mitbegründerin des Rainbow Cities Network dieses vorurteilsvolle Bild ausstrahlen?
Als Teil der queeren Community hätte ich mir gewünscht, dass das Jury-Ergebnis für den 1. Preis auf der Grundlage selbstkritischer Auseinandersetzung und mit einem Mindestmaß an Gespür für die Situation von stigmatisierten Minderheiten getroffen worden wäre. Ich bin unheimlich dankbar, dass sich die Behörde für Kultur und Medien seiner Verantwortung gerecht wird und sich für die Einhaltung der inhaltlichen Aufgabenstellung eingesetzt hat. Auch die Idee des Sach- und Fachpreisgerichts, wie zu lesen war, den Künstlerinnen Opel/Rath vorzuschlagen, den Titel des Entwurfs umzubenennen, damit er „passt“, hätte die Luftschlange inhaltlich nicht „passender“ gemacht.
Der „Pavillon der Stimmen“ der von der Sach- und Fachpreisgerichts mit 0 Gegenstimmen gewählt wurde, signalisiert mit dem im Kreis angeordneten Farbspektrum die Sichtbarkeit von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Mit der 13 Meter hohen Lichtquelle symbolisiert sie die Lichtbrechung wie durch ein Prisma die Vielfältigkeit von sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten. Queere Menschen können sich mit den dekonstruierten Pride Flaggen, die in ihre Einzelfarben neu in einem Ring angeordnet sind, identifizieren und zuordnen und ermöglicht künftige neue (Geschlechter-) Konstruktionen. Durch die Audio-Installation können queere Statements aus Vergangenheit, Gegenwart und für die Zukunft hinterlassen werden. Außerdem kann sich die Community unter dem Farb-Ring zu aktuellen, feierlichen oder politischen (wie der CSD) Anlässen versammeln. Bei allem Verständnis, dass, wie es aus den Instagram-Kommentaren herauszulesen ist, die Jury lieber weibliche, lokale Künstlerinnen mit einem lokalen Hamburg-bezug statt einen Entwurf von einem männlicher Künstler mit hundert Angestellten unterstützt, entsprach nicht der Aufgabenstellung! Und die Beteiligung der seit 2018 beteiligten Hamburger queer Community als „cis white dude community“ zu diffamieren bleibt an dieser Stelle unkommentiert.
Der Pavillon ist zwar nicht das „Maß aller Dinge“, aber der Entwurf entspricht der inhaltlichen Aufgabenstellung und der Community-Aufgabenstellung der UND, was absolut wichtig ist, der Entwurf ist inklusiv, er repräsentiert alle Menschen die sich dem queeren Spektrum zuordnen und symbolisiert gesellschaftliche Solidarität und Allyship!
Was bedeutet das also für die Anforderungen an einen Denk-Ort für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt? Der die Aufgabenstellung des Ausschreibungstextes ist da sehr deutlich, mit dem Entwurf soll „ein Raum geschaffen werden, der für Akzeptanz und Wertschätzung der Vielfalt der LSBTIQ* Community steht. “Eine Skulptur, die thematisch das Tanzverbot für schwule Männer aufgreift, grenzt lesbische Frauen, bisexuelle, transgender*, inter*und queere Menschen aus und macht sie damit unsichtbar! Und was ist mit „Menschen die außerhalb der Geschlechterdichotomie und jenseits einer Endo- und Cis- Normativität“ positionieren und die dadurch genauso marginalisiert werden? Ebenso soll selbstbewusst deutlich werden, „dass Hamburg auch in Zukunft für Respekt und Anerkennung von Vielfalt steht“. Wie soll das gehen, wenn es um das Gedenken an das Tanzverbot für schwule Männer geht? Auch gilt es, bei „der Konzeptentwicklung…die durch die Hamburger LSBTIQ*-Communitys abgestimmte Aufgabenstellung zum zukünftigen Denk-Ort zu berücksichtigen.“ Und das ist nicht geschehen! Die Sachverständigengruppe aus der queeren Community hat bei der Sichtung der eingereichten Entwürfe nach sachkundiger Einschätzung auf die Nichterfüllung der Kriterien bei dem Entwurf von „Für Capri und Roxi“ hingewiesen. Vom Wettbewerbsmanagement sollten diese wichtigen Gründe an das Sach- und Fachpreisgericht weitergegeben werden.
Was ist passiert? Das Sach- und Fachpreisgericht hat sich unter Missachtung der inhaltlichen Aufgabenstellung und der Aufgabenstellung der beteiligten Communities für eine Luftschlange entschieden! Eine Luftschlange, die als Zukunftssymbol für Party, gute Laune und Freiheit für alle ausdrücken soll. Eine Freiheit der queeren Minderheit, die bei aller Verfolgung, Gewalt, Diskriminierung und Ausgrenzung seit Stonewall in 1969 jahrzehntelang hart erkämpft wurde, wird mit Party und gute Laune konnotiert? Frei nach dem Hamburger Justizsenator der 2005 anlässlich des CSD (Christopher Street Day) als „ein gesellschaftliches Ereignis wie das Alstervergnügen“ (Rosenkranz/Lorenz) tituliert hat? Im Ernst? Wo ist die Konnotation zu erkämpften Menschenrechten und erstrittener Gleichstellung? Eine Party-Schlange die unter Nicht-Berücksichtigung von geschlechtsbezogener Hasskriminalität, tief verankerten nationalen wie internationalen Homo- und Trans-negativität der heutigen Tage und des konservativen gesellschaftlichen Roll-backs für einen denk-Ort für sexuelle und gesellschaftliche Vielfalt stehen soll? Ist dies das Bild, das queere Menschen immer noch zugeschrieben bekommen, als bunt, schrill und extrovertiert, als Partyvolk in Feierlaune? Und will Hamburg als weltoffene Stadt, als das Tor zur Welt und als Mitbegründerin des Rainbow Cities Network dieses vorurteilsvolle Bild ausstrahlen?
Als Teil der queeren Community hätte ich mir gewünscht, dass das Jury-Ergebnis für den 1. Preis auf der Grundlage selbstkritischer Auseinandersetzung und mit einem Mindestmaß an Gespür für die Situation von stigmatisierten Minderheiten getroffen worden wäre. Ich bin unheimlich dankbar, dass sich die Behörde für Kultur und Medien seiner Verantwortung gerecht wird und sich für die Einhaltung der inhaltlichen Aufgabenstellung eingesetzt hat. Auch die Idee des Sach- und Fachpreisgerichts, wie zu lesen war, den Künstlerinnen Opel/Rath vorzuschlagen, den Titel des Entwurfs umzubenennen, damit er „passt“, hätte die Luftschlange inhaltlich nicht „passender“ gemacht.
Der „Pavillon der Stimmen“ der von der Sach- und Fachpreisgerichts mit 0 Gegenstimmen gewählt wurde, signalisiert mit dem im Kreis angeordneten Farbspektrum die Sichtbarkeit von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Mit der 13 Meter hohen Lichtquelle symbolisiert sie die Lichtbrechung wie durch ein Prisma die Vielfältigkeit von sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten. Queere Menschen können sich mit den dekonstruierten Pride Flaggen, die in ihre Einzelfarben neu in einem Ring angeordnet sind, identifizieren und zuordnen und ermöglicht künftige neue (Geschlechter-) Konstruktionen. Durch die Audio-Installation können queere Statements aus Vergangenheit, Gegenwart und für die Zukunft hinterlassen werden. Außerdem kann sich die Community unter dem Farb-Ring zu aktuellen, feierlichen oder politischen (wie der CSD) Anlässen versammeln. Bei allem Verständnis, dass, wie es aus den Instagram-Kommentaren herauszulesen ist, die Jury lieber weibliche, lokale Künstlerinnen mit einem lokalen Hamburg-bezug statt einen Entwurf von einem männlicher Künstler mit hundert Angestellten unterstützt, entsprach nicht der Aufgabenstellung! Und die Beteiligung der seit 2018 beteiligten Hamburger queer Community als „cis white dude community“ zu diffamieren bleibt an dieser Stelle unkommentiert.
Der Pavillon ist zwar nicht das „Maß aller Dinge“, aber der Entwurf entspricht der inhaltlichen Aufgabenstellung und der Community-Aufgabenstellung der UND, was absolut wichtig ist, der Entwurf ist inklusiv, er repräsentiert alle Menschen die sich dem queeren Spektrum zuordnen und symbolisiert gesellschaftliche Solidarität und Allyship!
Steve Behrmann, Psychosoziale Beratung LSBT* im Magnus-Hirschfeld-Centrum, Hamburg
Als die Community um ein Stimmungsbild bezüglich der Entwürfe zum Denk-Ort gebeten wurde, konnte ich an dem Treffen leider nicht teilnehmen, was ich wirklich bedauere, grade auch deshalb, weil ich mich sehr gerne für den zweitplatzierten Entwurf „Pavillon der Stimmen“ ausgesprochen hätte. Umso erfreuter war ich, als ich erfuhr, dass das Votum aus den LSBTIQ*-Communitys so eindeutig war. In meinen Augen ist es äußerst begrüßenswert, aber auch ausgesprochen beachtlich, dass die Behörde sich über die Entscheidung der Jury, aber nicht über das Votum aus den Communitys hinwegsetzt.
Mich hat bei dem Entwurf „Für Capri und Roxi“ die Leichtigkeit, die die Luftschlange ausstrahlt, begeistert. Als ich aber den Entwurf „Pavillon der Stimmen“ gesehen habe, war ich sofort in seinen Bann gezogen. Die einfache Klarheit und der damit verbundene starke und direkte Ausdruck des Pavillons haben mich unmittelbar berührt. Wenn die Luftschlange eher wie ein Denkmal daherkommt, steckt in dem Pavillon die Möglichkeit, einen offenen Ort zu schaffen, dem es gelingen kann, die Grenze von „innen“ und „außen“, von „wir“ und „die anderen“ zwar zu beschreiben, sie aber auch zu überwinden. Während der Entwurf „Für Capri und Roxi“ mit dem Hinweis auf das Tanzverbot einhergeht, begnügt sich der Pavillon nicht mit dem Blick auf die Vergangenheit, sondern bietet dem Hier und Jetzt und damit auch dem möglichen Morgen einen Raum. Zudem bietet der Pavillon mehr Identifikationsmöglichkeiten für Menschen aus den LSBTIQ*-Communitys, als es die Leichtigkeit der Luftschlange wohl vermag.
Ich bin erfreut, dass die Behörde sich entschieden hat, den „Pavillon der Stimmen“ zu realisieren. Diese Entscheidung strahlt nicht nur in die beteiligten Communitys, sondern auch in die Gesellschaft hinein. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Denk-Ort mit Leben gefüllt werden wird und so auch einen Platz in der Hamburger Gesellschaft bekommt.
Mich hat bei dem Entwurf „Für Capri und Roxi“ die Leichtigkeit, die die Luftschlange ausstrahlt, begeistert. Als ich aber den Entwurf „Pavillon der Stimmen“ gesehen habe, war ich sofort in seinen Bann gezogen. Die einfache Klarheit und der damit verbundene starke und direkte Ausdruck des Pavillons haben mich unmittelbar berührt. Wenn die Luftschlange eher wie ein Denkmal daherkommt, steckt in dem Pavillon die Möglichkeit, einen offenen Ort zu schaffen, dem es gelingen kann, die Grenze von „innen“ und „außen“, von „wir“ und „die anderen“ zwar zu beschreiben, sie aber auch zu überwinden. Während der Entwurf „Für Capri und Roxi“ mit dem Hinweis auf das Tanzverbot einhergeht, begnügt sich der Pavillon nicht mit dem Blick auf die Vergangenheit, sondern bietet dem Hier und Jetzt und damit auch dem möglichen Morgen einen Raum. Zudem bietet der Pavillon mehr Identifikationsmöglichkeiten für Menschen aus den LSBTIQ*-Communitys, als es die Leichtigkeit der Luftschlange wohl vermag.
Ich bin erfreut, dass die Behörde sich entschieden hat, den „Pavillon der Stimmen“ zu realisieren. Diese Entscheidung strahlt nicht nur in die beteiligten Communitys, sondern auch in die Gesellschaft hinein. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Denk-Ort mit Leben gefüllt werden wird und so auch einen Platz in der Hamburger Gesellschaft bekommt.
Kai Eckstein, Hamburg
Innerhalb der Hamburger LSBTIQ+Community haben wir Lesben immer auf die Diversität innerhalb der Community verwiesen, sie war mit dem 1. Preis überhaupt nicht dargestellt worden. Die Skulptur bezieht sich auf ein einzelnes Kulturereignis. Lesben und die übrige Community blicken auf eine sehr viel diversere Kultur zurück.
Eine so einseitiger Bezug auf nur ein einzelnes Kulturereignis wird unserer Comunity überhaupt nicht gerecht!
Die vielfältige Diversität innerhalb der Hamburger LSBTIQ+Community wird mit der Darstellung des Pavillon der Stimmen nach lesbischer Sicht am ehesten umgesetzt. Und wir fühlen uns mit der Einstimmigkeit innerhalb der Community gesehen und wahrgenommen. Das war während der Diskussion und des Entscheidungsprozesses eine wunderbare Erfahrung.
Diese Erfahrung läßt darauf schließen, dass der Pavillon ein belebter Ort werden wird, an dem Festivitäten und Rituale genauso wie queere kulturelle Ereignisse stattfinden können.
Und diese Aussicht ist das stärkste Argument, denn die Verschiedenheit der Kulturen in der LSBTIQ+Community kann an solchem Pavillon der Stimmen, der von allen angenommen wird, erst richtig zusammenwachsen.
Eine so einseitiger Bezug auf nur ein einzelnes Kulturereignis wird unserer Comunity überhaupt nicht gerecht!
Die vielfältige Diversität innerhalb der Hamburger LSBTIQ+Community wird mit der Darstellung des Pavillon der Stimmen nach lesbischer Sicht am ehesten umgesetzt. Und wir fühlen uns mit der Einstimmigkeit innerhalb der Community gesehen und wahrgenommen. Das war während der Diskussion und des Entscheidungsprozesses eine wunderbare Erfahrung.
Diese Erfahrung läßt darauf schließen, dass der Pavillon ein belebter Ort werden wird, an dem Festivitäten und Rituale genauso wie queere kulturelle Ereignisse stattfinden können.
Und diese Aussicht ist das stärkste Argument, denn die Verschiedenheit der Kulturen in der LSBTIQ+Community kann an solchem Pavillon der Stimmen, der von allen angenommen wird, erst richtig zusammenwachsen.
Eva Burgdorf, Anke Duwe, Angela Fechner, Vorstand des Vereins SistersLiving e.V.
Der Entwurf „Für Capri und Roxi“ wird dem Anspruch eines Denk-Orts für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt nicht gerecht, da er ausschließlich ein Mahnmal für das Tanzverbot in schwulen Szenelokalen in den 1960ern ist. Der Entwurf erinnert somit allein den Repressionen gegenüber der Gruppe der schwulen Männer und blendet die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt der queeren Community gleichermaßen gänzlich aus. Die von den Künstler*innen formulierten Argumente der „Leichtigkeit“, der Färbung“ oder der „Unverbrauchtheit“ des Entwurfs als Symbol für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt sind rein subjektive Lesarten, die sich Besucher*innen des Denk-Orts nicht oder nur in den seltensten Fällen erschließen. Hier wird also vielmehr sexuelle und geschlechtliche Vielfalt unsichtbar gemacht und damit verfehlt „Für Capri und Roxi“ leider das Wettbewerbsthema.
Der Hintergrund des Pavillons wird bereits durch das im Farbkreis enthaltene Farbspektrum deutlich und sorgt damit für eindeutige und unmissverständliche Sichtbarkeit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Während „Für Capri und Roxi“ in seiner reminiszierenden Verspieltheit die politische Gegenwart ausblendet beinhaltet der „Pavillon der Stimmen“ durch die Audioinstallation die Möglichkeit aktuellen bzw. zukünftigen Statements aus der queeren Community einen öffentlichen Raum zu geben. Da der Pavillon durch seine Struktur zudem als Austragungsort für politische, feierliche und weitere Anlässe der queeren Community gut geeignet ist und zudem Raum zum Hinterlassen von bspw. Blumen bietet, erfüllt er zudem die Funktion eines Denk-Orts für die gesamte LSBTI*AQ+ Community.
Der Hintergrund des Pavillons wird bereits durch das im Farbkreis enthaltene Farbspektrum deutlich und sorgt damit für eindeutige und unmissverständliche Sichtbarkeit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Während „Für Capri und Roxi“ in seiner reminiszierenden Verspieltheit die politische Gegenwart ausblendet beinhaltet der „Pavillon der Stimmen“ durch die Audioinstallation die Möglichkeit aktuellen bzw. zukünftigen Statements aus der queeren Community einen öffentlichen Raum zu geben. Da der Pavillon durch seine Struktur zudem als Austragungsort für politische, feierliche und weitere Anlässe der queeren Community gut geeignet ist und zudem Raum zum Hinterlassen von bspw. Blumen bietet, erfüllt er zudem die Funktion eines Denk-Orts für die gesamte LSBTI*AQ+ Community.
Saskia, Projekt selbstbewusst trans*
Im Begleittext zu „Capri und Roxi“ beziehen sich die Künstler*innen auf ein Tanzverbot von schwulen/homosexuellen Männern in den 60er Jahren. Alle anderen Gruppen der Community – lesbische*, bisexuelle, trans*, inter*, Agender, Queere Personen werden nicht berücksichtigt und können sich wenig bis gar nicht mit diesem einseitig ausgerichteten Kunstwerk identifizieren, sie werden schlichtweg übergangen. Die Wahl des Objektes ist dabei nicht/wenig selbsterklärend.
Mit der Integration aller Farbtöne beim „Pavillon der Stimmen“ wird die Vielfalt gefeiert und eine Identifikation ALLER Teile der Community mit dem Objekt ermöglicht. Gleichzeitig ist es an die Regenbogenfarben angelehnt, die als Symbol für die Rechte und Forderungen von LSBTQIA+ steht. Das Objekt ist als solches gut zu erkennen und wahrnehmbar.
Die Möglichkeit vielfältige Stimmen zu Wort kommen zu lassen bietet die Möglichkeit Texte auszuwählen, die sowohl in die Vergangenheit weisen, als auch die Möglichkeit Gegenwart und Zukunft textlich abzubilden, mit aktuellen und prozessorientierten, wandelbaren Inhalten aller Gruppierungen. Eine fortwährende Partizipation der unterschiedlichen Teile der Community wäre damit möglich. Die Integration von Sitzplätzen berücksichtigt den formulierten Wunsch der Community Verweilen zu können, sich zu versammeln und bietet darüber hinaus mobilitätseingeschränkten Personen Sitzmöglichkeiten.
Mit der Integration aller Farbtöne beim „Pavillon der Stimmen“ wird die Vielfalt gefeiert und eine Identifikation ALLER Teile der Community mit dem Objekt ermöglicht. Gleichzeitig ist es an die Regenbogenfarben angelehnt, die als Symbol für die Rechte und Forderungen von LSBTQIA+ steht. Das Objekt ist als solches gut zu erkennen und wahrnehmbar.
Die Möglichkeit vielfältige Stimmen zu Wort kommen zu lassen bietet die Möglichkeit Texte auszuwählen, die sowohl in die Vergangenheit weisen, als auch die Möglichkeit Gegenwart und Zukunft textlich abzubilden, mit aktuellen und prozessorientierten, wandelbaren Inhalten aller Gruppierungen. Eine fortwährende Partizipation der unterschiedlichen Teile der Community wäre damit möglich. Die Integration von Sitzplätzen berücksichtigt den formulierten Wunsch der Community Verweilen zu können, sich zu versammeln und bietet darüber hinaus mobilitätseingeschränkten Personen Sitzmöglichkeiten.
Karin Klipp, Netzwerkstelle Lesben* in Hamburg – ein Projekt des Lesben*verein Intervention e.V.
Beide Entwürfe sind schön und wären eine Bereicherung für die Stadt. Der Entwurf „Pavillon der Stimmen“ besticht durch die Farben, die Vielfalt, die Möglichkeit, sich vielleicht leicht geschützt dort zu treffen, die ganze queere Community zu feiern. Der Entwurf „Für Capri und Roxi“ begeistert durch seine innovative Form und schönes Gedenken an eine ansonsten grausame Zeit.
Unklar bleibt, warum die Jury die Punkte „nicht nur an die Vergangenheit erinnern“ und „nicht nur an einen Buchstaben der LSBTIQA*-Community erinnern“ ignoriert zu haben scheint. Denn das sind wohl die Hauptgründe gegen „Für Capri und Roxi“. Lesbische, bisexuelle und trans* Perspektiven sind hier leider wie oft nicht vorhanden.
Unklar bleibt andererseits auch, warum für einige nicht transparent genug die Endauswahl geschehen ist. Hier hätte klarer kommuniziert werden müssen, dass die Endauswahl durch die Wahl in der Community passiert. Wichtig bleibt am Ende aber, dass der Denk-Ort umgesetzt wird.
Vielleicht wäre zumindest eine Tafel mit dem zweiten Entwurf ein kleiner Kompromiss. Oder eine Umsetzung in einem Museum oder privat finanziert an einem anderen Ort.
Unklar bleibt, warum die Jury die Punkte „nicht nur an die Vergangenheit erinnern“ und „nicht nur an einen Buchstaben der LSBTIQA*-Community erinnern“ ignoriert zu haben scheint. Denn das sind wohl die Hauptgründe gegen „Für Capri und Roxi“. Lesbische, bisexuelle und trans* Perspektiven sind hier leider wie oft nicht vorhanden.
Unklar bleibt andererseits auch, warum für einige nicht transparent genug die Endauswahl geschehen ist. Hier hätte klarer kommuniziert werden müssen, dass die Endauswahl durch die Wahl in der Community passiert. Wichtig bleibt am Ende aber, dass der Denk-Ort umgesetzt wird.
Vielleicht wäre zumindest eine Tafel mit dem zweiten Entwurf ein kleiner Kompromiss. Oder eine Umsetzung in einem Museum oder privat finanziert an einem anderen Ort.
Frank Thies, BiPlus Hamburg e. V.
Zur Luftschlange „Für Capri und Roxi“: Ästhetisch ist es eine Freude, dieses Werk anzusehen, es vermittelt Leichtigkeit und Lebensfreude. Der Bezug zur Geschichte der queeren Szene erschließt sich aber nur durch den Namen des Kunstwerks und die Erklärung dazu. Das finde ich für ein Kunstwerk unbefriedigend. Ich habe die Erwartung, dass es ohne Erklärungen aus sich selbst spricht. Das tut dieses Werk für mich nicht.
Zum Farbkreis „Pavillon der Stimmen“?: Spontaner Eindruck des Werks ist Leichtigkeit (wie beim anderen Werk) und Buntheit. Das Farbspektrum gibt die Regenbogenfarben wieder (sind bekannt und lassen die Regenbogenfahne assoziieren) sowie auch weitere Farben (die vielleicht irritieren, aber auch nach dem Grund der Zusammenstellung fragen lassen). Aus diesem Grund leistet dieses Werk, was die Anforderung war: Es wirkt aus sich selbst heraus, ohne Erklärung. Zudem assoziiere ich einen Heiligenschein und spüre darin eine weitere Botschaft: Vielfalt und Buntheit sind heilig.
Zum Farbkreis „Pavillon der Stimmen“?: Spontaner Eindruck des Werks ist Leichtigkeit (wie beim anderen Werk) und Buntheit. Das Farbspektrum gibt die Regenbogenfarben wieder (sind bekannt und lassen die Regenbogenfahne assoziieren) sowie auch weitere Farben (die vielleicht irritieren, aber auch nach dem Grund der Zusammenstellung fragen lassen). Aus diesem Grund leistet dieses Werk, was die Anforderung war: Es wirkt aus sich selbst heraus, ohne Erklärung. Zudem assoziiere ich einen Heiligenschein und spüre darin eine weitere Botschaft: Vielfalt und Buntheit sind heilig.
Thomas Lienau-Becker, Pastor bei positiv leben&lieben / AIDS-Seelsorge
Das Objekt „Für Capri und Roxi“ selbst, also die „Luftschlange“, finde ich sogar optisch ansprechender als den Pavillon der Stimmen. Nur ist bei diesem Entwurf das Thema verfehlt! Es soll an das Tanzverbot für Schwule in Hamburg erinnern. Damit spricht es lediglich einen einzigen Teilbereich der gesamten queeren Community an, für welche der Denk-Ort in ihrer Gesamtheit entstehen soll. Damit würde der Denk-Ort von allen anderen niemals angenommen werden. Es würde ein Flop!
Der „Pavillon der Stimmen“ steht für die gesamte queere Community. Mit seinen Lautsprecherinstallationen kann er „ewig jung bleiben“. Stimmen aus der Community können zu aktuellen Themen eingefangen und über die Lautsprecher abgespielt werden. Mit seiner neu zu schaffenden Wasserkante lädt der Pavillon zum Verweilen an einem der wunderbarsten Orte Hamburgs ein, so dass er die angesprochene queere Community aktiv anziehen wird.
Der „Pavillon der Stimmen“ steht für die gesamte queere Community. Mit seinen Lautsprecherinstallationen kann er „ewig jung bleiben“. Stimmen aus der Community können zu aktuellen Themen eingefangen und über die Lautsprecher abgespielt werden. Mit seiner neu zu schaffenden Wasserkante lädt der Pavillon zum Verweilen an einem der wunderbarsten Orte Hamburgs ein, so dass er die angesprochene queere Community aktiv anziehen wird.
Jan Blech, VelsPol-Nordwest e.V.
Dem Studio Other Spaces ist es als einzigem gelungen, im künstlerischen Wettbewerb eine demokratische, inklusive, vielfältige Pride Skulptur für einen öffentlichen Platz zu entwerfen. Die Plazierung der farbigen Gläser in 3,5 m Höhe mit der schwarz abgesetzten Umrandung am Ufer der Binnenalster lässt einen großzügigen und wahrhaftigen Denk-ORT in Hamburgs Mitte entstehen, der international einmalig ist. Chapeau! Dieser so gestaltete öffentliche Raum ist eine Einladung an die queere Community sich nachdenklich, sozial und sichtbar in der demokratischen Gesellschaft zu engagieren und ihre Stimme im „Pavilion der Stimmen“ zu erheben.
Klaus-Dieter Begemann, von Anfang an dabei
Das Kunstwerk „Für Capri und Roxi“ der Hamburger und Berliner Künstlerinnen Franziska Opel und Hannah Rath beschäftigt sich mit einem spezifischen Teil queerer Geschichte in Hamburg. Spezifisch mit einem Tanzverbot im Hamburg, dass sich maßgeblich an schwule Männer richtete und auch erinnerungskulturell mit der Verfolgung und Diskriminierung männlicher Homosexualität verbunden ist.
Die Ausschreibung des Künstlerischen Wettbewerbs hat klare Kriterien definiert. Diese wurden in einem Transparenten, inklusiven und für alle ehrenamtlichen Beteiligten der Communities auch aufwändigen partizipativen Prozess in Werkstattgesprächen gefunden. Zwei maßgebende Kriterien sollten sein, dass es sich, erstens, um ein Denk*ort handeln sollte der zukunftsgerichtet und sich explizit nicht auf ein konkretes historisches Event beziehen sollte. Und zweitens, dass es alle Personen einer queeren Community miteinschließt und nicht nur sexuelle, sondern auch geschlechtliche Vielfalt integriert. Besonders explizit sollte sich der Gedenkort nicht auf schwule Cis-Männer fokussieren.
Der Pavillon der Stimmen mag kein Kunstwerk im klassischen Sinne sein und einem ästhetischen modernen Kunstverständnis entsprechen. Der Pavillon ist aber eindeutig als Denk*Ort, queeren Menschen gewidmet, in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, und für alle als solcher erkenntlich und zugänglich. Die integrierten Stimmen symbolisieren das große Verlangen von allen marginalisierten Gruppen im Diskurs zu sprechen und gehört zu werden.
Die Ausschreibung des Künstlerischen Wettbewerbs hat klare Kriterien definiert. Diese wurden in einem Transparenten, inklusiven und für alle ehrenamtlichen Beteiligten der Communities auch aufwändigen partizipativen Prozess in Werkstattgesprächen gefunden. Zwei maßgebende Kriterien sollten sein, dass es sich, erstens, um ein Denk*ort handeln sollte der zukunftsgerichtet und sich explizit nicht auf ein konkretes historisches Event beziehen sollte. Und zweitens, dass es alle Personen einer queeren Community miteinschließt und nicht nur sexuelle, sondern auch geschlechtliche Vielfalt integriert. Besonders explizit sollte sich der Gedenkort nicht auf schwule Cis-Männer fokussieren.
Der Pavillon der Stimmen mag kein Kunstwerk im klassischen Sinne sein und einem ästhetischen modernen Kunstverständnis entsprechen. Der Pavillon ist aber eindeutig als Denk*Ort, queeren Menschen gewidmet, in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, und für alle als solcher erkenntlich und zugänglich. Die integrierten Stimmen symbolisieren das große Verlangen von allen marginalisierten Gruppen im Diskurs zu sprechen und gehört zu werden.
Florian Helfer, Michael Anclam, Hamburg
Unabhängig von der Frage was die Idee für den Entwurf war, ist es bei „Für Capri und Roxi“ so, dass er optisch vollkommen neutral und dadurch absolut nichtssagend ist und somit niemand aufgrund des Aussehens einen Bezug zum Thema: LSBTIQ* herstellen könnte, ohne das Werk vorher zu googeln… Dies gilt für Mitglieder der Community genauso, wie für heterosexuelle Menschen, egal aus welchen Städten oder Ländern auch immer (die z.B. an der Alster spazieren gehen und dann plötzlich davorstehen). Man würde denken, dass es sich um irgendeine beliebige städtische Kunst handelt, die einfach nur hübsch aussehen soll. Der Denk-Ort soll nicht nur allein für die Mitglieder der Community sein, sondern auch heterosexuelle Menschen auf das Thema aufmerksam machen. Der viel frequentierte Standort der Binnenalster ist dafür natürlich hervorragend geeignet.
Wenn man das Kriterium hat, das der Denk-Ort alle Facetten der unzähligen sexuellen + geschlechtlichen Vielfalt einschließen und abbilden soll, gibt es meiner Meinung nach nur 2 Möglichkeiten: Entweder es ist ein Kunstwerk auf welchem mit Worten alle Varianten dieser Vielfalt aufgeschrieben stehen. Also ganz konkret die Begriffe: Lesbisch, Schwul, Bi, Trans, etc.; aber auch binär, nonbinär, etc. Oder man fügt in irgendeiner Weise irgendwo die Regenbogenfarben ein. Weil diese ein weltweit bekanntes Symbol für die Community darstellen, welches auch weite Teile der heterosexuellen Menschen mittlerweile (er)kennen. Die Regenbogenfarben sind keineswegs langweilig oder beliebig, nur weil sie heute so oft in den verschiedensten anderen Zusammenhängen zu sehen sind. Es war ein langer Weg für die weltweiten Aktivisten*innen, die Flagge(n) am Ende wirklich sogar weltweit bekannt zu machen und es wäre merkwürdig, diesen Wiedererkennungswert jetzt nicht auch weiterhin zu nutzen. Auch die Idee Themen aus den LSBTIQ*Communitys voraussichtlich durch Tonspuren mit in den Denk-Ort einzubinden finde ich kreativ und zukunftsorientiert nutzbar. Der Entwurf ist auch sehr gut für kleine + größere Veranstaltungen geeignet und generell viel komplexer.
Wenn man das Kriterium hat, das der Denk-Ort alle Facetten der unzähligen sexuellen + geschlechtlichen Vielfalt einschließen und abbilden soll, gibt es meiner Meinung nach nur 2 Möglichkeiten: Entweder es ist ein Kunstwerk auf welchem mit Worten alle Varianten dieser Vielfalt aufgeschrieben stehen. Also ganz konkret die Begriffe: Lesbisch, Schwul, Bi, Trans, etc.; aber auch binär, nonbinär, etc. Oder man fügt in irgendeiner Weise irgendwo die Regenbogenfarben ein. Weil diese ein weltweit bekanntes Symbol für die Community darstellen, welches auch weite Teile der heterosexuellen Menschen mittlerweile (er)kennen. Die Regenbogenfarben sind keineswegs langweilig oder beliebig, nur weil sie heute so oft in den verschiedensten anderen Zusammenhängen zu sehen sind. Es war ein langer Weg für die weltweiten Aktivisten*innen, die Flagge(n) am Ende wirklich sogar weltweit bekannt zu machen und es wäre merkwürdig, diesen Wiedererkennungswert jetzt nicht auch weiterhin zu nutzen. Auch die Idee Themen aus den LSBTIQ*Communitys voraussichtlich durch Tonspuren mit in den Denk-Ort einzubinden finde ich kreativ und zukunftsorientiert nutzbar. Der Entwurf ist auch sehr gut für kleine + größere Veranstaltungen geeignet und generell viel komplexer.